Gefährliches Halbwissen beim Linkaufbau

Gefährliches Halbwissen im Linkaufbau

Diese Link Building-Fehler können Ihr Ranking kosten!

Als Website-Betreiber beschäftigen Sie sich früher oder später mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung. Dabei führt an Backlinks kein Weg vorbei. Diese Rückverlinkungen von anderen Internetpräsenzen zu Ihrer Website zählen tatsächlich zu den Top-Drei-Ranking-Faktoren von Google! Vereinfacht ausgedrückt, zeigen sie der Suchmaschine, dass Ihre Website eine hohe Qualität besitzt. Hier gilt das simple Prinzip: Wenn Beiträge oder eine vollständige Webpräsenz empfohlen, also an anderer Stelle verlinkt werden, bringen die entsprechenden Inhalte den Betrachtern mit großer Wahrscheinlichkeit einen echten Mehrwert und sollten daher tendenziell weiter oben im Listing erscheinen als andere.

An Backlinks heranzukommen ist grundsätzlich ganz einfach. Sie können Sie im Internet mit wenigen Klicks und mitunter zu günstigen Preisen kaufen. Vor einigen Jahren war das kein Problem und das Ranking ließ sich so mit vergleichsweise wenig Aufwand deutlich verbessern. Das funktioniert heute jedoch nicht mehr! Denn Google erkennt solche (massenhaft) erworbenen Links mittlerweile und straft die Verwendung empfindlich ab. Der aktuelle Grundsatz lautet: Natürlichkeit und Qualität vor Masse.

Wie so häufig, gibt es auch für den effektiven Linkaufbau keine umfassende Formel. Hier muss von Projekt zu Projekt, Branche zu Branche, Ausrichtung zu Ausrichtung etc. neu analysiert und entsprechend gehandelt werden. Fallen Sie also nicht auf vermeintliche Universallösungen herein! Derartige Ratgeber gehen den Link Building-Mechanismen in den meisten Fällen nicht ausreichend auf den Grund, um Ihren spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Wenn Sie wirklich erfolgreich sein und die Abstrafung durch Google vermeiden möchten, sollten Sie besser einen Profi engagieren.

Verwenden Sie dennoch problematische Strategien, laufen Sie Gefahr, dass Google Ihre Website herabstuft oder im schlimmsten Fall sogar aus dem Index verbannt. Wie Sie für einen möglichst effektiven Linkaufbau vorgehen müssen, erklären wir ausführlich in unserem SEO-Kurs. Allerdings erfahren Sie hier, was Sie unbedingt vermeiden sollten, um Strafen zu umgehen, bzw. wie Sie schlechte Links erkennen.

Einfache Ankertexte

Bei gezieltem Linkaufbau sollte der Ankertext, also die Beschreibung des jeweiligen Links, möglichst oft variieren. Statische Ankertexte lassen die Suchmaschinen schnell erkennen, dass es sich um eine (forcierte) Link Building-Maßnahme handelt. Google bevorzugt natürliche Linkprofile, bzw. solche, die zumindest den Eindruck dessen machen.

Nur Dofollow Links setzen

Dofollow Links transportieren den nützlichen Linkjuice, also die Eigenschaften, die sich positiv von einer Website auf eine andere übertragen lassen. Sind allerdings ausschließlich Dofollow Links und keine Nowfollow Links vorhanden, wirkt das in der Regel wenig natürlich. In Expertenkreisen wird vermutete, dass das Vorhandensein bestimmter Nofollow Links von anerkannten Autoritäten, wie beispielsweise Youtube oder Wikipedia, das Ranking sogar steigert.

Themenfremde Backlinks

Links von themenfremden Websites widersprechen einem natürlichen Linkprofil – vor allem, wenn es sehr viele davon gibt. Hier entsteht bei Google schnell der Eindruck, dass die Verlinkungen gekauft oder getauscht wurden. Natürlich lässt sich über derartige Backlinks zudem nur vergleichsweise wenig relevanter Traffic erzielen.

Bad Neighbourhood Links

Bad Neighbourhood Backlinks, zu Deutsch Links aus schlechter Nachbarschaft, sind unbedingt zu vermeiden. Ein solcher Link entsteht, wenn Ihre Website auf einer anderen Internetpräsenz verlinkt ist, die potenziell gegen die Richtlinien von Google verstößt oder bereits deshalb bestraft wurde. Das sind vor allem solche Seiten, die ausschließlich zur Generierung von Backlinks erstellt wurden.

Schneller Linkaufbau

Wenn Sie gezielt Backlinks setzen, sollten Ihre Aktivitäten stets im Rahmen eines natürlichen Linkaufbaus bleiben. Eine neue Website, die sofort zig Rückverlinkungen aufweist, wird von Google relativ schnell abgestraft, da sich die Suchmaschine praktisch sicher sein kann, dass diese Verlinkungen nicht natürlichen Ursprungs sind. Nach einiger Zeit dürfen dann selbstverständlich auch immer mehr Backlinks auftauchen.

Unnatürliche Verteilung von Backlinks

Es sollte beim Link Building keinesfalls ständig auf die Startseite Ihrer Website verlinkt werden. Die Verwendung sogenannter Deep-Links, also von Verweisen auf Unterseiten oder Blogbeiträgen, hilft, der Suchmaschine ein natürliches Linkprofil zu vermitteln. Auch hier muss die thematische Relevanz zwischen der verlinkten Quelle und dem Linkgeber gewahrt sein.

Schwache Links

Wie zu Anfang bereits erwähnt, steht die Qualität von Backlinks heute ganz klar vor der reinen Masse. Tatsächlich können zwei oder drei hochwertige Links weitaus positiveren Einfluss auf die Platzierung bei Google haben als 50 minderwertigere. Einer der zentralen Faktoren für die Qualität ist die Themenrelevanz, der andere die Autorität. Das heißt, wenn es sich bei einem Backlink-Geber um eine weithin anerkannte Institution handelt, die im selben Themenschwerpunkt oder derselben Branche wie Ihre Website agiert, ist die positive Wirkung auf das Ranking mitunter besonders groß.

Rückverlinkungen aus anderen Sprachräumen

Wenn eine Website Backlinks aus einem Land (oder auch mehreren Ländern) erhält, dessen Sprache nicht mit der der jeweils bereitgestellten Inhalte identisch ist, vermutet Google schnell eine Manipulation. Die Domain ist diesbezüglich ein wichtiger Hinweis für die Suchmaschine. Fokussiert Ihre Internetpräsenz also den deutschen Sprachraum, sind Backlinks mit der Endung .fr (Frankreich) oder .co.uk (Großbritannien) eher nachteilig. Das gilt nicht, wenn Sie Ihren Content auch auf Französisch oder Englisch bereitstellen. Außerdem sind natürlich auch schweizerische oder österreichische Backlinks auf einer deutschen Website nicht per se schädlich.

Unverhältnismäßig viele Backlinks in Kommentaren

Kommentarfunktionen von Blogs waren einmal eine sehr effektive Backlink-Quelle. Zur Generierung von Traffic eignen sie sich nach wie vor, das Ranking lässt sich damit jedoch nur noch bedingt verbessern. Vor allem vom Setzen sehr vieler solcher Kommentar-Links ist abzuraten. Google erkennt, wenn vornehmlich auf diese Möglichkeit des Link Buildings zurückgegriffen wird und wertet dies nicht positiv. Wenn bereits viele natürliche oder natürlich wirkende Backlinks von anderen Stellen vorliegen, können einige Links in Kommentaren jedoch durchaus nützlich sein. Nicht mehr aktualisierte Blogs oder sehr alte Einträge sind dabei allerdings immer zu meiden.

Links auf Websites mit derselben IP

Google mag keine Links, die über private Link- oder Blog-Netzwerke vergeben werden. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Domains, die aber einer Person zuzuordnen sind und die dafür genutzt werden, gezielt bestimmten Websites einen Ranking-Push zu verschaffen. Stammen viele Backlinks von Internetseiten mit identischer IP, ist dies ein klares Indiz für ein derartiges Vorgehen. Sie sollten die IP-Adressen Ihrer Backlinks also genau prüfen und gegebenenfalls den ein oder anderen entfernen.

Sitewide Backlinks

Generell sind Sitewide Links Verknüpfungen, die auf jeder Page einer Website erscheinen – also zum Beispiel Menüeinträge. Solche Verlinkungen sind natürlich auch in Backlink-Form möglich, werden von Google aber nicht gerne gesehen, da sie im Grunde immer forciert sind. Besser ist es immer, wenn sich die Backlinks im Fließtext der Quellen-Website befinden.

Backlinks auf Websites mit überdurchschnittlich vielen Links

Internetseiten, die viele ausgehende Links beinhalten, stuft Google automatisch als fragwürdige Quellen für Backlinks ein. In vielen Fällen sind solche Websites nur dazu da, Backlink-Plätze bereitzustellen, die dann verkauft werden. Erkennt Google ein derart plumpes Vorgehen, das noch dazu in großem Stil praktiziert wird, ist eine Streichung aus dem Index sehr wahrscheinlich.

Fazit

Durch seine immer stärker ausgefeilten Algorithmen beurteilt Google Backlinks heute strenger als je zuvor. Schlechte Backlinks erweisen sich mehr und mehr als absolut schädlich für eine Website. Daher ist es umso wichtiger, das Link Building nicht auf Halbwissen und Universalrezepte zu stützen. Sind bereits Fehler gemacht worden, können diese jedoch durchaus wieder ausgebessert werden. So sollten Sie Ihr Linkprofil gut im Auge behalten und eventuell schädliche Verknüpfungen löschen (lassen). Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Google selbst mitzuteilen, entsprechende Verlinkungen zu ignorieren. Dafür stellt die Suchmaschine ein hauseigenes Werkzeug, das Disavow Tool, bereit. Übrigens müssen Sie sich nicht tagtäglich auf die Jagd nach schädlichen Links machen. Auch mal einen schlechten Backlink zu erhalten, ist ganz normal und Google bestraft dies nicht sofort.